Wenn etwas falsch läuft oder etwas Erschütterndes passiert, fallen wir oft in Ratlosigkeit, fragen nach dem Warum. Hilflosigkeit, Angst oder Wut steigen auf. Manchmal versinken wir in Selbstvorwürfen oder Selbstmitleid oder suchen im Außen nach einem Schuldigen.
Der Fokus ist dann auf dem Problem und nicht auf der Lösung. Wir ertrinken entweder in unseren Gefühlen oder versuchen sie zu unterdrücken und mit dem Kopf eine Lösung zu finden. Verstehen muss aber auch unser Herz, sonst können die Gefühle nicht zur Ruhe kommen. Eine rein mentale Lösung ist wie eine neue Lackschicht, ohne dass der Kern verändert wurde. Das Problem wird uns also in neuer Verkleidung wieder begegnen, bis wir uns wirklich dafür öffnen.
Was wir bekämpfen, halten wir fest. Einfach, weil wir unsere Aufmerksamkeit und sehr viel Energie auf das konzentrieren, was uns auf die Nerven geht. Das wirkt besser als jeder Klebstoff.
Leben besteht aus der Gesamtheit von allem was existiert. Wenn wir etwas unterdrücken, beschneiden wir unsere eigene Lebensenergie. Denn dann brauchen wir unsere Kraft für die enorme Anstrengung, in unserem Unterbewusstsein die Deckel auf den inneren Mülltonnen zu halten - statt für die kreative Gestaltung unseres Lebens.
Wir denken, wir bekämpfen etwas im Außen. Eine Situation, einen ehemaligen Partner... Letztendlich bekämpfen wir immer uns selbst.
Und so ist die Chance einer Krise, etwas zu erkennen, was uns zu uns selbst führt. In unsere Kraft, in unsere Selbstverantwortung. Wenn etwas Altes wegfällt, eröffnen sich immer gleichzeitig neue Möglichkeiten. Und die gilt es zu entdecken!
Es geht um die Balance zwischen Rückschau und Neubeginn. Man kann nie alle Probleme lösen, alle offenen Fragen klären. Was ist das Wesentliche, was gilt es zu lernen? Und wo stecken die Chancen für etwas Neues, was möchte jetzt gelebt und entdeckt werden?
Kein Mensch auf dieser Welt kann uns glücklich oder zufrieden machen, wenn wir uns im Innersten ablehnen. Wir könnten dieses Glück nicht einmal wahr haben, weil es nicht in unser Glaubenssystem von uns selbst passt. So ist wiederkehrendes Unglücklichsein vorprogrammiert.
Wenn wir uns annehmen, werden wir frei. Frei von unseren Erwartungen an andere und den Erwartungen von anderen an uns. Wir finden in uns, was wir vorher im Außen gesucht haben.
(Psychotherapie nach dem Heilpraktikergesetz)