EMDR

EMDR ist eine Technik, die von der WHO als Methode zur Bearbeitung von Trauma anerkannt ist.

EMDR bedeutet "Eye Movement Desensitization and Reprocessing", was auf Deutsch "Desensibilisierung und Verarbeitung durch Augenbewegung" bedeutet.

Bei einem traumatischen Erlebnis kann das Gehirn nicht mehr alle Eindrücke und Gefühle verarbeiten und speichert sie abgespalten in neuronalen "Inseln". Diese Inseln haben keine neuronale Verbindung mit anderen Arealen oder dem Mensch in der Gegenwart. Weiterentwicklung, neue Kompetenzen oder positive Erfahrungen können die alte Insel nicht erreichen und das alte Geschehen bleibt eingefroren im damaligen Moment erhalten. Wir werden durch aktuelle Trigger in altes Erleben geworfen, ohne es integrieren zu können. Wir agieren wieder wie ein verletztes oder hilfloses Kind, statt als Erwachsener.

EMDR ist eine bilaterale Stimulation, das heißt, die Gehirnhälften und neuronalen Areale werden so stimuliert, dass altes Erleben integriert werden kann. Durch die Weiterentwicklung von EMDR in den letzten Jahrzehnten ist aus der Arbeit mit der anstrengenden Augenbewegung die Stimulation über beidseitiges "Tappen", behutsames Klopfen auf z.B. die Knie oder die Handflächen geworden, was für den Patienten wesentlich entspannter ist. Der Verarbeitungsprozess kann in derselben Tiefe stattfinden.

Mit Ressourcenstärkung und EMDR können traumatische Erlebnisse und aktuelle Probleme bearbeitet werden. Themen aus unserem Alltag, die uns Kraft kosten, unverstandene und unangenehme Angewohnheiten, Verhaltensweisen oder zwischenmenschliche Probleme können auf diese Weise zu ihrer Entstehung zurückverfolgt und verarbeitet werden. So können - oft verblüffend schnell - Themen ihren Schrecken verlieren und mit Ressourcen aus der Gegenwart verknüpft werden. Das Gehirn verändert sich und damit unser Verhalten und Wohlbefinden.